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Integration

Februar 15, 2021

Integration ist für euch ein zentrales Anliegen: Was tut ihr da konkret?

Stefan Moll: Zentral sind bei uns die Begegnungen ‚auf Augenhöhe‘, die gemeinsamen Gottesdienste und zusammen essen. Wir bieten aber auch regelmässig Treffen an, in denen Integration geschieht: Treff21 am Mittwoch, das Nähkaffee oder den internationale Bibeltreff.

Wer soll sich denn integrieren?

Stefan Moll: Integration betrifft alle. Natürlich kommen viele Asylsuchende und Migranten mit ihren Familien in unsere Gemeinde. Aber nicht nur sie integrieren sich. Wir alle integrieren uns in ein grösseres Gebilde, in dem der Unterschied zwischen Einheimischen und Migranten bedeutungslos wird. Anders gesagt: es sind vor allem auch Einheimische, die sich integrieren.

Es geht also weniger darum, sich in der Schweiz zu integrieren. In was dann?

Stefan Moll: Ich kann das nur mit einem biblischen Bild sagen: Wir integrieren uns in das Reich Gottes. In Gottes erneuerte Welt hinein. Für alle Menschen ist das ein fremdes Land, in das hinein wir uns integrieren werden. Es ist aber das Land, in dem alle Menschen versöhnt miteinander leben. Hier regiert der Friede von Gott, hier vertrauen wir Jesus Christus. Hier werden alle satt und die Wunden aus dem Leben werden heilen. Gott wird alle Tränen abwischen, wir sind getröstet und getrost. Das ist das Ziel unserer Integration.

 

Wie geschieht diese andere Art der Integration bei euch?

Die Kraft, um auf diese Weise Teil von Gottes neuer Welt zu werden, kommt aus dem Glauben an Jesus Christus. Durch ihn werden wir verändert. Dass wir diesen Weg gemeinsam mit vielen Migranten gehen, ist für uns ein grosses Geschenk. Aus ihrer Lebenssituation heraus sind sie Spezialisten in Sachen Integration und für uns darum ein Vorbild.

Wo erlebt ihr diese Art von Integration?

Dass wir es zusammen aushalten – und dabei fröhlich und beglückt miteinander Kirche sind: das ist schon ein Stück von Gottes neuer Welt. Barrieren zwischen uns verlieren an Bedeutung. Versöhnung wird möglich. Für mich ist das etwas ganz Grosses und Heiliges.